Götz Hindelang
(Prem Arpana)
Das Nashorn der Lüfte
13,50 €
GÖTZ HINDELANG: „Das Nashorn der Lüfte und weitere schwerwiegend schwebende Gereimtheiten“ – Komisches, Kritisches, Erhellendes und Erleuchtendes. Das alles in Kurz mit Pointe.
- Edition Reimzwang
- print ISBN: 978-3-95996-233-9
- Buch, Klappenbroschur, 170 S., 19,5 x 12 cm, GLP: 13,50 € (D)1
Ein Nashorn, das hat zugenommen
Und einen dicken Bauch bekommen.
„Wie ist mein Vorsatz nur zerronnen,
ich wiege 34 Tonnen.
Mein Lebenswunsch rückt in die Ferne,
ich würde doch so herzlich gerne,
einmal in meinem Nashornleben
so leicht wie eine Schwalbe schweben.“
Sein Freund, das Kroko hört die Klagen
Und möchte ihm was Nettes sagen:
„Ach Nashorn klage nicht so sehr,
fürs Fliegen bist du nicht zu schwer.
Man muss nur Auftrieb für dich finden,
wenn wir an dich Ballone binden,
dann werden die dich hoch erheben,
du wirst wie eine Schwalbe schweben.“
Endlich korrekt
buchstabieren
A, das wird ein jeder sehn,
kann ja nur für „Ausstieg“ stehn.
Dass die Affen rebellieren,
darf man leichthin ignorieren.
B, das kann nur „BIO“ sein.
Ich lass mich auf nichts andres ein.
Man muss in diesem Fall ertragen,
dass die Bären etwas klagen.
C wie „Chaos“, passt mir gut.
Mit China hab ich nichts am Hut.
Manchen mag das herzlos scheinen,
weil die Chamäleons jetzt weinen.
D, das steht für „Demokrat“,
sowas braucht man hier im Staat.
Delfine sind da einverstanden,
weil sie nie Eifersucht empfanden.
E, das sieht man ja sofort:
„Europa“ ist hier unser Wort.
Die Esel müssen hier ganz schweigen,
da sie ja stets zur Blödheit neigen.
F, wie „Freiheit“, das ist klar,
die Freiheit, die ist wunderbar.
Dem Fuchs ist das jedoch nicht recht.
Er nörgelt: “Diese Wahl ist schlecht.“
G gilt und steht seit langer Zeit
ausschließlich für „Gerechtigkeit“.
Dass das Gorillas sehr empört,
ist etwas, was uns wenig stört.
H, das steht für „Haltung zeigen“
Zu Unrecht darf man doch nicht schweigen!
Die Hasen muss man wohl frustrieren.
Sie konnten hier nicht reüssieren.
I, wie „Impfen“, das klingt richtig,
„Inflation“ ist nicht so wichtig!
Die Igel rollen sich schnell ein.
Sie wollen nicht zu fordernd sein.
J, wie „Ja“, das fällt uns leicht.
Wer „Ja“ sagt, hat stets viel erreicht.
Die Jaguare fauchen hier,
denn J war bisher ihr Revier.
K, wie „Klima“ muss man sagen,
da braucht man doch nicht lange fragen.
Die Katze und das Krokodil
zählen in diesem Fall nicht viel.
L, wie „links“ und „liberal“.
In diesem Fall hat man die Wahl.
Der Löwe und der Leopard,
die gehn da nicht mehr an den Start.
M, wie „Moral“ zum Buchstabieren,
das wird ein jeder akzeptieren.
Es ist zwar traurig für die Maus,
doch sie schweigt still und lernt daraus.
N, wie „Natur“, man kann sich’s merken
und sich an ihrem Busen stärken.
Das Nashorn ist sehr irritiert,
weil man sein N nicht akzeptiert.
O, wie „Online“, das hat Charme,
das klingt gemütlich, froh und warm.
Der Ochse ist an sich bescheiden,
drum will er niemand etwas neiden.
P, wie Panzer, fabelhaft!
weil man mit ihnen Frieden schafft.
Der Papagei, er krächzt und spricht:
„Meine Pes, die zählen nicht.“
Q, wie „Quarantäne“, stimmt,
weil sie uns die Ängste nimmt.
Quallen können das erfassen,
sie toben nicht, sie sind gelassen.
R, genau wie „Regulierung“,
die fordern wir von der Regierung.
Es ist klar, dass hier die Ratten
leider keine Chancen hatten.
S, wie „Sanierung“ von den Banken,
wofür wir den Behörden danken.
Der Skorpion kommt nicht zum Zug
und schreit deshalb: “Betrug, Betrug!“
T, wie „teuer“ und wie „tanken“
Da machen wir uns nie Gedanken.
Doch Tiger, Taube, Trampeltier,
sie fragen: „Ach, wo bleiben wir?“
U, wie „Umwelt“, die wir schützen,
denn wir wollen allen nützen.
Der Uhu war seit jeher weise.
Doch heute weint der Vogel leise.
V, wie „Verbot“ zu demonstrieren,
das hieße viel zu viel riskieren.
Die Vögel aber sind entsetzt,
weil die Missachtung sie verletzt.
W, wie „Wirtschaft“ das macht Sinn,
denn nur die Wirtschaft bringt Gewinn.
Der Wolf schaut da sehr böse drein:
„Ich möchte gerne W-Wolf sein.“
X, wie „xenophob“ macht Spaß,
denn wer ist schon für Fremdenhass?
Die Tiere sind auch einverstanden,
weil sich Xolottels nirgends fanden.
Y, wie Üpsilon,
das reimt sich leicht auf Omikron.
Das Yak braucht man hier nicht zu schonen,
Yaks haben niemals Ambitionen.
Z, wie „Zensur“ zum guten Schluss,
ein Wort, das man sich merken muss.
Und Zebras sind es ja gewohnt,
dass zu viel Ehrgeiz sich nicht lohnt.
Nun können Sie gut buchstabieren
und sollten es sofort probieren.
AUS, wie Affe, Uhu, Sau.
So ist’s richtig! Ganz genau!
Ethisch bin ich für gute Werke,
Ästhetisch gegen Gartenzwerge.
Gesundheitlich empfehl ich nur
Eine Wellness-Bade Kur.
Politisch bin ich Demokrat
Und kämpfe für den Euro-Staat.
Philosophisch lieb ich Popper
Der ist, trotz seines Namens, proper.
Ansonsten bin ich guter Christ
Weil alles andere Unfug ist.
Doch öffentlich und staatspolitisch,
Da bin ich immer äußerst kritisch.
Der Verlag sagt:
Im Sommerprogramm 2019 des Periplaneta Verlag Berlin erscheint der Lyrikband „Die taube Taube hört es nicht, was der Tauber zu ihr spricht – Und andere Gereimtheiten“ von Götz Hindelang in der Edition Reimzwang. In 128 humorvollen Gedichten schreibt der emeritierte Germanist und Linguistiker über intelligente Tiere, die Dummheiten der Menschen, östliche Weisheitslehren und alles, was zum Leben dazugehört. Sprachlich verspielt und metrisch sauber geizt er in seinen Gereimtheiten weder mit Witz noch mit Kritik und erinnert dabei an Heinz Erhardt oder Joachim Ringelnatz.
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Einführung in die Devanagari-Schrift anhand des Hindi
Götz Hindelang
Buske Verlag Hamburg
2021. 188 Seiten
978-3-96769-017-0. KartoniertEUR 25,00
Die Devanāgarī-Schrift ist im nördlichen Teil des indischen Subkontinents weit verbreitete. Neben Hindi werden, Marathi, Nepali und Sanskrit in dieser Schrift geschrieben. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Lokalsprachen für die diese Schrift offiziell verwendet wird. Es seien hier folgende Sprachen genannt: Bodo, Dogri, Konkani, Maithili, Santhali und Sindhi.
Systematisch kann man Devanāgarī als eine alphasyllabische Schrift bezeichnen. Die Schrift ist zwar alphabetisch, die Repräsentation der Silbe spielt aber eine zentrale Rolle bei der Verschriftlichung der Sprache.
Hindi ist eine indogermanische, genauer gesagt eine indoarische Sprache, die hauptsächlich in Nordindien gesprochen wird. Das „Modern Standard Hindi“ ist neben Englisch die offizielle Sprache der Indischen Union und Amtssprache in den folgenden indischen Staaten: Bihar, Chattisgarh, Delhi, Haryana, Himachal Pradesh, Jharkhand, Madhya Pradesh, Rajasthan, Uttarakhand, und Uttar Pradesh.
Der perfekte Schuss
Ich liebe schlanke, schnelle Pfeile,
und übe schon seit einer Weile
Bogenschießen mit Genuss.
Da such ich den perfekten Schuss.
Zen-Meister Dogen Ryōkan
Der bietet hier jetzt Kurse an.
Er sagt: „Das Ziel bist immer du.
Mach einfach deine Augen zu.
Kannst du dich selbst zur Ruhe bringen,
wird dir der Meisterschuss gelingen.“
Ich fuhr zu ihm nach Halberstadt
wo er jetzt seinen Dōjō hat.
Er zeigte mir nach einer Weile
dort eine Holzwand voller Pfeile.
Im Zentrum von erstaunlich vielen
Kreisförmig aufgemalten Zielen
sah man dass darin höchst perfekt,
ein Pfeil mit seiner Spitze steckt.
Ich sprach zu Meister Ryōkan
und sah ihn voller Ehrfurcht an:
„Wie kann es mir denn auch gelingen
Den Pfeil genau ins Ziel zu bringen?“
„Mach es wie ich und sei auch weise,
Schieße erst, mal dann die Kreise!
So kann es keinen Fehlschuss geben
Das ist die beste Art zu leben.“
Sagt es niemand
Ist ein Gedicht mal voll geglückt,
steck ich mir’s in den Schuh,
damit es meinen Zeh entzückt,
denn der hört immer zu.
Hab ich nen schönen Satz gedacht,
hüll ich ihn ein in Schweigen,
damit kein Fremder drüber lacht,
wozu die leider neigen.
Und fliegt mir einst ein Engel zu,
mach ich mir nen Kaffee.
Ich sage nichts, sondern ich tu,
als ob ich ihn nicht seh.
Schmerzliche Abweisungen
Ein Glühwurm sprach zu Wittgenstein:
„Und das soll jetzt die Antwort sein?“
Dieser sprach: „Das wird sich zeigen.“
Und hüllte sich darauf in Schweigen.
Ein Stachelschwein sprach zu Bob Dylan:
„Komm, Alter, lass uns Würstchen grill.“
Doch Dylan sprach: „Grill doch allein,
Du widerliches Stachelschwein.“
Ne Motte sprach zu Arno Schmidt
„Ach, nimm mich doch nach Bargfeld mit!“
Der Meister sprach: „Auf keinen Phall!
Ich bleib allein in meinem Stall.“
Fakten Check: Hans im Glück
Fake Stories leider überall!
Hier ein besonders schwerer Fall:
Was man vom Hans im Glück berichtet,
Ist voll erlogen und erdichtet.
Der Hans kam heim zum Mütterlein,
da fing Alte an zu schrein:
„Wo ist das Gold, wo ist dein Lohn?
Du bist ist ein arg missratner Sohn.
Du bist der größte Depp der Erde
Tauschst pures Gold für alte Pferde,
und Pferde für ein magres Schwein
Wie kann man nur so blöde sein?
Das Schwein hast du auch weg gegeben.
Willst du von Kieselsteinen leben?
Die ham dich reingelegt, die Lumpen,
Hol dir zurück den goldnen Klumpen!“
Da sprach der Hans: “Die Brüder Grimm,
die flunkern da doch ziemlich schlimm.
Ach, dieses Professoren Pärchen
Erzählt hier wieder mal nur Märchen.
Zum Abschied gab es gar kein Gold
Ich kriegte nur vier Taler Sold
Zwei davon gab ich Barbara,
die stand mir damals doch sehr nah.
Ach, wir triebens oft im Heu,
doch leider blieb sie mir nicht treu.
Ein weitrer Taler dann für Damen,
Die nach der Barbara noch kamen.
Der Rest ging drauf für Schnaps und Wein,
denn etwas Spaß, das muss schon sein.“
„Ja wenn das so ist, komm herein,
Dann will ich dir nicht böse sein.
Du bist nicht doof, bist ganz normal.
Ich koch dir jetzt das Mittagsmahl.“
ZU und andere Taten
Mein Freund, Hans Georg Rappelmann,
fing kürzlich laut zu klagen an:
„In unseren modernen Staaten
da mangelt es an Mut zu Taten.“
Ich sprach:
„Das kann man so nicht sagen.
Taten muss ich oft ertragen.
An Resultaten fehlt es nicht,
wenn man über Fußball spricht.
Auch Potentaten überall,
so mancher hofft auf ihren Fall.
Kantaten muss ich manchmal hören,
obwohl mich fromme Klänge stören.
Und mit Zitaten spricht ein Mann,
der nicht selber denken kann
Mit meinen neuen Implantaten
zerkau ich auch den zähsten Braten.
Zutaten braucht ein jeder Kuchen.
Du siehst, man muss nicht lange suchen:
Wohin man blickt, da sieht man Taten,
drum würd ich stets zum Nichtstun raten.